Vorsorge
- Für Betroffene
Bei frühzeitiger Diagnosestellung sind die Behandlungsaussichten in Deutschland günstig. Die durchschnittliche 5-Jahres-Überlebensrate beträgt bei uns etwa 70 % und entspricht damit dem europäischen Durchschnitt. Lediglich in Schweden, Finnland, Italien, Frankreich und der Schweiz haben die Brustkrebspatientinnen eine bessere Prognose. Dies ist sicherlich auf die engmaschigere Vorsorge oder besser auf die Früherkennungsmaßnahmen zurück zu führen.
An erster Stelle muss hier das Mammographiescreening –damit ist die Mammographie-Reihenuntersuchung gemeint – genannt werden. Mehrere internationale Studien erbrachten den Nachweis, dass das Mammographiescreening als Maßnahme zur Senkung der Brustkrebssterblichkeit effektiv ist. Bei den Frauen im Alter von 50 – 75 Jahren ist ein Rückgang der Sterblichkeit von 25 – 30 % durch die routinemäßige Mammographie bewiesen. Da besonders junge Frauen eher an aggressiven Tumoren erkranken, werden enge Untersuchungsintervalle von 1 Jahr in der Altersklasse zwischen 40 und 50 Jahren notwendig. Ein Nachteil ist aber, dass bei diesen Frauen häufiger falsch-positive Befunde diagnostiziert werden. Das bedeutet, dass unberechtigterweise ein Verdacht auf Brustkrebs ausgesprochen wurde, der dann zu einer feingeweblichen Abklärung geführt hat, die – glücklicherweise – keinen Krebs hat bestätigen lassen.
Neben der apparativen Früherkennung stellt die primäre Prävention die Herausforderung der Zukunft dar. Wir wissen, dass durch Veränderungen der Risikofaktoren für Brustkrebs Einfluss auf das Neuerkrankungsrisiko und die Sterblichkeitsrate genommen werden kann.
Zu den angesprochenen Risikofaktoren zählen zum Beispiel Faktoren wie Übergewicht durch hochkalorische, fettreiche, vitaminarme Ernährung sowie Bewegungsmangel.
Weiterhin sind Effekte durch den Wechsel des Gebärverhaltens (späte Erstgebärende, wenige Kinder, kürzere Stillzeit) zu erwarten. Ebenso fördert regelmäßiger Alkoholkonsum das Risiko einer Brustkrebserkrankung.
Dagegen wird der körperlichen Aktivität eine protektive, das heißt eine schützende Rolle zugesprochen.
Eine langandauernde Hormonersatztherapie kann sich auch ungünstig auf das Brustkrebsrisiko auswirken. Der Einfluss hormoneller Verhütungsmaßnahmen – die “Pille” – ist nicht eindeutig geklärt, eher aber nicht als Risikofaktor anzusehen.
Als der wichtigste prädisponierende Faktor für den Brustkrebs ist jedoch die erbliche Vorbelastung zu nennen. Kennzeichnend sind mehrere Erkrankungsfälle in der Familie, ein junges Erkrankungsalter, das gehäufte Auftreten von beidseitigem Brustkrebs sowie das gemeinsame Vorkommen mit einem Eierstockskrebs.
Genetische Ursachen sind für 5 % aller Neuerkrankungen verantwortlich. Die genetische Untersuchung, sprich die Erfassung ob in der Familie ein vererbbares Risiko an Brustkrebs zu erkranken besteht, kann man in entsprechenden Zentren durchführen lassen.
Sprechen Sie mit uns – Frauenklinik Olpe – wir können Ihnen in dieser Fragestellung kompetent weiterhelfen.